Darf ich Ihnen meine Briefmarkensammlung zeigen?
Seit 2008 wird Elsenbach Design vom Bundesministerium der Finanzen dazu eingeladen, Briefmarken zu gestalten. Seitdem habe ich (mit Frank Fienbork im Team und seit Ende 2013 auch alleine) an vielen Ausschreibungen teilgenommen und mittlerweile sind über 30 Marken veröffentlicht worden. Im Album sind die veröffentlichten Marken zu finden, hier jeweils kombiniert mit den Ersttagsstempeln der Deutschen Post AG.
Wie entstehen Briefmarken? Herausgeber ist das Bundesministerium der Finanzen. Die deutschen Briefmarken sollen Deutschland repräsentieren – doch was macht unser Land aus? Bei der Beantwortung dieser Frage unterstützen den Bundesfinanzminister zwei Gremien, in denen Politiker sitzen, Verwaltungsfachleute, Grafiker, Philatelisten (Briefmarkensammler) und Vertreter der Post: Der Programmbeirat macht sich Gedanken über die Themen der Briefmarken. Der Kunstbeirat beurteilt die grafische Qualität der Entwürfe. 1954 wurde der Kunstbeirat zum ersten Mal einberufen – nachdem es harsche Kritik an der Gestaltung der Briefmarken der jungen Bundesrepublik gehagelt hatte. Rund 100 Grafiker kümmern sich derzeit um die Gestaltung der deutschen Briefmarken. Für jede neue Marke bittet das Finanzministerium sechs bis acht von ihnen, einen Entwurf abzugeben. Auf einer Fläche von nur wenigen Quadratzentimetern wird jeder Entwurf liebevoll ausgestaltet. Das macht die einzelne Marke zum kleinen Kunstwerk. Quelle: www.bundesfinanzministerium.de
Die Serie zeigt wildlebende Jungtiere in ihrem natürlichen Lebensraum. Daher werden ausschließlich jeweils zwei Jungtiere abgebildet, Geschwisterpaare sozusagen. Die paarweise Darstellung der Tierkinder erhöht den Niedlichkeitsfaktor über die soziale Komponente. Die Paare befinden sich im Zentrum der Marke, das Umfeld ist verläuft ins Unscharfe – der so angedeutete fotografische Makro-Effekt unterstreicht die Kleinheit der Tiere. Details des Umfeldes lassen auf den jeweiligen natürlichen Lebensraum schließen. Auf den Rändern der Zehnerbögen finden sich lehrreiche Details aus den Lebensräumen der Tiere.
Gewünscht war eine fotografische und „heutige“ Abbildung der Burgen und Schlösser, wobei der Seriencharakter deutlich erkennbar sein sollte. Alle Schlösser und Burgen werden zentral-perspektivisch oder über-eck-perspektivisch dargestellt. Wir haben uns bewusst gegen die Vogelperspektive entschieden, denn dabei wären die Bauwerke komplett von Landschaft umgeben, und typische Merkmale der Architektur, die man gut von der Seite sieht, würden abflachen und nicht so deutlich in Erscheinung treten. In dem von uns verwendeten Bildkonzept zeichnen die Bauwerke sich gegen den Himmel ab, wobei dessen Farbe und Wolken zu unterschiedlichen Bildstimmungen beitragen. Der Blickwinkel ist »natürlich« – wie aus Augenhöhe des Betrachters – und lässt die Objekte auf ruhige, elementare Weise wirken.
Die Bauwerke sind in ihrer Architektur sehr unterschiedlich beschaffen. Durch die einheitliche »frontale« Ansicht und die klare, zentrierende Bildkomposition lässt sich dennoch eine kongruente Ästhetik erzielen.